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Teilnahme der FRA am jährlichen Global Media Forum

Am 19./20. Juni nahm die FRA am jährlichen Global Media Forum teil, das von der deutschen Auslandsrundfunkanstalt „Deutsche Welle“ ausgerichtet wurde und dieses Jahr den Themen Identität und Vielfalt gewidmet war.

In einer Diskussionsrunde zum Thema „Die Bedeutung von Identität und Vielfalt in einer globalisierten Welt“ betonte der Direktor der FRA, Michael O’Flaherty, am Eröffnungstag: „Identität ist ein sehr komplexes Thema: Wir alle haben mehrere Identitäten, wer immer wir auch sind.“

Gleichzeitig erklärte er, dass für die zunehmende Feindseligkeit gegenüber der Vielfalt, die sich an vielen Orten innerhalb und außerhalb Europas zeige, nicht die Globalisierung verantwortlich gemacht werden sollte. Es liege an den politischen EntscheidungsträgerInnen, mehr zu tun, um die Ungleichheiten in unseren Ländern auszugleichen: Rechtsvorschriften zur Gleichstellung sollten in vollem Umfang umgesetzt und weitere Maßnahmen zur Schaffung gerechterer Gesellschaften ergriffen werden.

„Das internationale System der Menschenrechte, der beste Garant für Vielfalt, könnte ohne die Globalisierung nicht existieren“, sagte O'Flaherty. „Die Überwindung der negativen Aspekte der Globalisierung ist Voraussetzung, um Ungleichheiten innerhalb unserer Gesellschaften zu bewältigen.“

Die Diskussionsrunde erörterte den häufig aufgestellten Gegensatz zwischen Identität und Vielfalt, wobei die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, Claudia Roth, erklärte:

„Es geht nicht um Identität ODER Vielfalt, und diese Begriffe sollten nicht in Widerspruch zueinander gesetzt werden. Wir leben in einer multiethnischen, multikulturellen Gesellschaft und müssen dafür sorgen, dass das funktioniert.“

Am zweiten Tag des Forums stellte die FRA ihr kommendes Medien-Toolkit für JournalistInnen zu Grundrechtsfragen vor. Es wurden die Schwierigkeiten erörtert, mit denen JournalistInnen derzeit konfrontiert sind, wenn es darum geht, Fakten und Ereignisse ohne persönliche Voreingenommenheit zu präsentieren und ihre LeserInnen bzw. ihr Publikum durch ein verstärktes Bewusstsein für Vielfalt zu erreichen.

Das Forum zählte um die 2 000 TeilnehmerInnen aus über 100 Ländern, darunter führende ExpertInnen von Medien, Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft. Der Meinungsfreiheitspreis der „Deutschen Welle“ ging dieses Jahr an die White House Correspondents' Association.