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Setze dich für (meine/deine/ihre) Rechte ein

Wir leben in schwierigen Zeiten, in denen eine steigende Intoleranz und die Missachtung unserer Mitmenschen die über Jahrhunderte gewachsene Achtung der Menschenrechte gefährdet. Der Tag der Menschenrechte soll daran erinnern, wie nötig es ist, für die Allgemeingültigkeit der Menschenrechte einzustehen.

In ständig zunehmendem Maße beobachten wir eine Krise der Werte, die eine Krise der Menschenrechte ist,“ sagt FRA-Direktor Michael O’Flaherty. „Viele der Menschen, die zu den Schwächsten in unserer Gesellschaft gehören, werden zur Zielscheibe von Hass; dies steht im krassen Gegensatz zu den in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte niedergelegten Rechten. Es ist unser aller Pflicht, dieser Zerstörung der menschlichen Werte als Grundstein der europäischen Gesellschaft entschieden entgegenzutreten.

Ein Beispiel dieser wachsenden Intoleranz ist die Feindseligkeit gegenüber Migranten und Asylbewerbern, wie aus dem jüngsten von der Agentur veröffentlichten Bericht zur Situation der Grundrechte im Zusammenhang mit Migration in ausgewählten EU-Mitgliedstaaten hervorgeht. Hassverbrechen reichen von alltäglichen Belästigungen und Beschimpfungen bis hin zu Brandanschlägen, Gewaltattacken und sogar Mord.

Davon bedroht sind auch Kinder, insbesondere Migrantenkinder. Rund 30 % der in die EU kommenden Migranten sind Kinder, viele davon sind unbegleitet. Sie sind auf ihren Fluchtwegen erheblichen Risiken ausgesetzt, einschließlich sexuellen Missbrauchs und Ausbeutung. Bei der Ankunft ist die Inhaftierung von Kindern „zu ihrem eigenen Schutz“ unter ungeeigneten Bedingungen immer noch übliche Praxis. Auch wenn die Mitgliedstaaten sich darum bemühen, die Vormundschaftssysteme zu verbessern, so ist die Ausstattung für einen angemessenen Umgang mit der derzeitigen Migrationslage häufig weiterhin unzureichend.

In einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Agentur wurde außerdem auf die Not der Roma in der EU und ihre weitverbreitete lebensbedrohende Mangelversorgung hingewiesen. Die Familien leben unter schockierenden Bedingungen fernab der Gesellschaft; die durch mangelnde Bildungsmöglichkeiten benachteiligten Kinder blicken in eine trostlose Zukunft. Laut der neuesten Erhebung der FRA befinden sich nur 30 % der Roma in Lohnverhältnissen, während die durchschnittliche Beschäftigungsrate in der EU rund 70 % beträgt.

Der Tag der Menschenrechte wird jedes Jahr am 10. Dezember begangen. Die diesjährige Kampagne unter dem Motto „Stand up for someone's rights today!“ (Setze dich heute für die Rechte eines Menschen ein!) zeigt auf, wo Menschrechte anfangen: „An kleinen Plätzen, nahe dem Zuhause – so nah, dass man sie auf keiner Weltkarte sehen kann ,“ wie Eleanor Roosevelt es ausdrückte. Diese Plätze sind Geschäfte und Fabriken, Büros, Bauernhöfe und Nachbarschaften, überall dort, wo wir leben und arbeiten.

Gemeinsam können wir etwas bewegen! Dazu müssen wir unsere Verpflichtung bekräftigen, die Menschenrechte für alle Menschen, egal wer sie sind, zu achten, zu fördern und zu schützen. Die EU-Agentur für Grundrechte wird sich weiterhin mit ihren Partnern für Grundrechte einsetzen und das Evidenzmaterial und die Rechtshilfe bereitstellen, die notwendig sind, um zu den entscheidenden Veränderungen beizutragen.