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Dem Menschenhandel ein Ende setzen

Minute für Minute sind 24 Menschen gezwungen, auf der Flucht vor Krieg oder Verfolgung ihr Heim zu verlassen. Doch statt die erhoffte Zuflucht zu finden, werden viele von ihnen Opfer von Menschenhandel. Am 30. Juli begeht die FRA gemeinsam mit anderen Einrichtungen den Welttag der Vereinten Nationen gegen Menschenhandel.

Die Sensibilisierung für die Not der Kinder, Frauen und Männer, die weltweit Opfer von Menschenhandel werden, ist für die Bekämpfung dieser abscheulichen Praxis von entscheidender Bedeutung. Mit ihren Berichten und Veröffentlichungen leistet die FRA einen Beitrag zu den diesbezüglichen Bemühungen. So veröffentlicht die Agentur beispielsweise zusammenfassende Berichte zur Migration, in denen sie Grundrechtsanliegen im Zusammenhang mit der Migration in den neun EU-Mitgliedstaaten untersucht, die besonders umfangreiche Migrationsströme zu verzeichnen haben. In ihrem im Mai vorgelegten Bericht befasst sich die FRA schwerpunktmäßig mit der Verhütung des Menschenhandels und dem Schutz der Opfer. Sie schlägt fünf Kernbereiche vor, in denen Maßnahmen zur Verbesserung der Opferhilfe ergriffen werden müssen: Verfahren zur Identifizierung der Opfer, spezielle Garantien für schutzbedürftige Personengruppen, wie beispielsweise Frauen und unbegleitete Minderjährige, Kooperation mit Hilfseinrichtungen, Beratung und Schulungen für das Personal vor Ort, darunter für Polizei- und Grenzschutzbeamte, sowie Aufklärung und Unterstützung der Opfer.

Maßnahmen für einen besseren Opferschutz wurden auch beim Grundrechteforum der FRA im Juni erörtert und anschließend in der Erklärung des Vorsitzenden des Forums festgehalten. In der Erklärung wird auf die Fülle vielversprechender Verfahren hingewiesen, die bislang beispielsweise vom Büro der EU-Koordinatorin für die Bekämpfung des Menschenhandels zusammengetragen und bekannt gemacht wurden. Diese Erfahrungswerte könnten von Mitgliedstaaten und Kommunalbehörden herangezogen werden, um Leitlinien und praktische Verfahren für Unterstützungs- und Schulungsmaßnahmen zu erarbeiten. So könnte den in diesem Bereich tätigen Mitarbeitern und Fachkräften bei der Entwicklung von Mindeststandards für die Erbringung kommunaler öffentlicher Dienstleistungen für die Opfer von Menschenhandel geholfen werden, die diesen beispielsweise den Zugang zu Sozialdiensten, Wohnraum und medizinischer Versorgung ermöglichen. Diese Standards würden dazu beitragen, den Schutz der Opfer von Menschenhandel von Beginn an in die Wohlfahrtssysteme einzubeziehen.

Kinder sind besonders gefährdet, Opfer von Menschenhandel zu werden. Aus diesem Grund stellen die Verhütung des Kinderhandels und die Unterstützung von Minderjährigen Prioritäten der Strategie der EU zur Beseitigung des Menschenhandels dar. Auch in der Erklärung des Vorsitzenden des Forums werden diesbezüglich mögliche Lösungen genannt. In diesem Zusammenhang wird die entscheidende Bedeutung der Gewährleistung angemessener Aufnahmebedingungen unterstrichen, da diese dazu beitragen, Kinderhandel und die Ausbeutung von Minderjährigen zu verhüten. Des Weiteren wird in der Erklärung angeregt, dass die Mitgliedstaaten die grenzübergreifende Kooperation zwischen den nationalen Kinderschutzbehörden fördern und die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Akteuren, die auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene im Kinderschutz tätig sind, intensivieren. Dies könnte beispielsweise im Rahmen formalisierter Kooperationsprotokolle geschehen. Zugleich müssen die Strafverfolgungsbehörden auf den Zusammenhang zwischen vermissten Kindern und Menschenhandel aufmerksam machen.

Die Bekämpfung des Menschenhandels setzt internationale Kooperation und Koordinierung voraus. Die FRA leistet hierbei ihren Beitrag, indem sie eng mit anderen Einrichtungen und Agenturen der EU zusammenarbeitet. Diese gemeinsamen Bemühungen konzentrieren sich auf partnerschaftliche Zusammenarbeit, Prävention, Strafverfolgung und Opferschutz. Entscheidend ist, stets im Auge zu behalten, dass der Menschenhandel zwar ein globales Phänomen ist, seine Bekämpfung innerhalb Europas jedoch weltweit positive Auswirkungen haben kann.